Donnerstag, 20. November 2008

Spendenbitte!

Hallo nach Deutschland!

Wir (Charlotte und ich) arbeiten nun schon seit fast drei Monaten im „bless the children international home“ in Nkwatia/Ghana.
Neben dem Unterrichten wollen wir aber noch mehr tun!

Da sich das Waisenhaus nur durch unregelmaessige Spenden und freiwilligen Hilfe ueber Wasser haelt, ist es dem Leiter Ref. Jeremiah Yeboah nicht moeglich neben Schulkosten, Lebensunterhalt und Verpflegung Geld fuer weitere Dinge wie z.B. Spielgeraete oder neue Kleidung auszugeben.
Im Waisenhaus das seit 2003 besteht wohnen derzeit 19 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 4 und 18 Jahren (9 Maedchen und 11 Jungen).
Im Kindergarten welcher dem Waisenhaus angeschlossen ist, sind neben den Waisenkinder weitere beduerftige Kinder aus der naeheren Umgebung.

Der Raum in dem unterrichtet wird, ist allerdings alles andere als farbenpraechtig oder kindgerecht! Da wir nicht nur mit unseren etwas anderen Lehrmethoden und unserer Anwesenheit Freude und Spass in den Kindergarten bringen wollen, moechten wir mit Farbeimern, Pinsel und Roller etwas Leben in den sehr tristen Raum bringen!

Neben Farbe fehlt es aber auch an grundsaetzlichen Spielgeraeten! Auf dem kompletten Waisenhausgelaende sind keinerlei Spielmoeglichkeiten vorhanden (ausser einem Baum, einem Unterstand fuer Schatten und zwei Steinen ;-). Daher ist es uns und Jeremiah ein weiteres grosses Anliegen Schaukel, Rutsche und co. organisieren zu koennen.

Dieses Vorhaben koennen wir allerdings nicht alleine tragen! Wir brauchen dabei eure Unterstuetzung!!! Wie es immer so schoen in allen moeglichen Spendenbriefen heisst: Jeder Euro zaehlt und kommt zu 100% den Kindern zu Gute!!!

Leider ist es uns nicht moeglich ein Konto hier in Ghana zu eroeffnen, deshalb muessen die Spendengelder ueber unsere Privatkonten laufen. Wer sich also dankenswerterweisse bereit erklaert etwas zu spenden, schreibt mir einfach eine Email (reichardt.maria@gmail.com), ich werde dann meine Kontodaten weiterleiten (ich will ungern meine Kontodaten so offen ins Internet stellen!)

Wir und die Kinder freuen uns sehr ueber eure Hilfe und halten euch ueber neue Entwicklungen und Veraenderungen auf dem Laufenden!

Mit ganz lieben Gruesse aus dem heissen Ghana - Charlotte und Maria

Mittwoch, 12. November 2008

Letzten Samstag (08. November) war ich zusammen mit meiner Gastmutter Esther in Adowso um auf die Beerdigung ihres ich glaube Neffen's (- aber so genauweiss man das hier nie) zu gehen. Da die Beerdigung in Adowso stattfand, hatte ich endlich mal die Gelegenheitden Voltastausee zu sehen, da dieser Ort genau an dessen Ufer liegt.Das Voltabecken hat eine Flaeche von ca. 87.000 qkm und ist damitdie groesste geomorphologische Einheit des Landes. Gespeist wird der See vomVoltafluss. Der Voltafluss besteht aus drei getrennten Fluessen, die alleaus Burkina Faso kommen (Black Volta, Red Volta, White Volta) - sie vereinigen sich in Ghana und werden im Voltasee gestaut und fliessen in derBucht von Benin ins Meer. 1961 wurde mit dem Bau eines Staudammes begonnen (unter Praesident Kwame Nkrumah) um Ghana unabhaengig zu machen --> gesicherteTrinkwasserversorgung, diverse vom Staudamm profitierende Wirtschaftszweige, Stromerzeugung. Ich war zwar nicht am Staudamm, aber trotzdem am Stausee (der einfach riessig ist und das Bild von Ghana deutlich charakterisiert).



Spannend waren vor allem die Fischer die auf ihren Kanus auf den See hinausfahren zum fischen und angeln...










Ich konnte Esther ueberreden mit mir gemeinsam mit einer Faehre auf die andere Seite zu fahren - obwohl sie noch nie zuvor auf einer Faehre sass, geschweige denn schwimmen kann, kam sie mit ;-) In Ekylamenfurom (dieser Ortliegt bereits in der Afram Ebene - nicht mehr in der Kwahu Ridge in der ichlebe) konnten wir uns dann ein bisschen die dortigen Lehmhuettensiedlungen anschauen - so stellt man sich 'Afrika' vor... Runde Lehmhuetten, davor grosse Kessel in denen gekocht wird und viele Menschen drumherum. Schoen zum anschaun, aber ich bin dann doch froh, dass ich da nicht leben muss.





















Zurueckhaben wir dann 'leider' die Faehre verpasst und wir mussten mit einem Kanuzurueckfahren. Was ich super fand, aber meine Gastmutter wohl eher weniger (wer meinen Papa kennt - ihr Zustand war wohl zu vergleichen, als wenn er mit einer klapprigen Gondel auf irgendeinen Berg hoch muesste ;-).












Die Beerdigung war fuer mich dann eher weniger spannend, weil ich leider nix verstand und der Hauptteil der Funeral auch nur aus rumsitzen besteht. "Auf Beerdigungen zu erscheinen ist so etwas wie ein Volkssport in Ghana. Aufgrund der weitlaeufigen Verwandtschaftsverhaeltnisse hat jeder Erwachseneimmer wieder (vor allem Wochenende) Gelegenheit, einer Beerdiungsfeier beizuwohnen" - dieser Satz stammt nicht von mir sondern von einem Ghanaer, aber er stimmt zu 100%!!! Ghanaer 'lieben' es glaub ich auf Beerdigungen zu gehen und sehen das auch immer als Anlass alle moeglichen Leute zu treffen und wieder mal den aktuellen Tratsch auszutauschen. Aus diesem Grund hat mir wohl meine Gastmutter auch Funeralclothes schneidern lassen, dass ich auch tradtionell gekleidet mitgehen kann.

Was fuer unsere Verhaeltnisse ein bisschen komisch ist, ist die Tatsache, das der Tote aufgebahrt wird, bevor er beerdigt wird. Und wirklich geweint wie wir das kennen wird auf derBeerdigung eigentlich gar nicht. Irgendwie gehoert das hier einfach nicht dazu. Ich denke wohl, die Menschen machen das fuer sich alleine, aber nicht in der Oeffentlichkeit...






Am Sonntag bin ich dann zusammen mit Udo, Astrid und Martin auf den 'OdwenAnoma Mountain' gegangen - der Berg direkt vor unserer Haustuere und der unsere Landschaft praegt wie sonst wohl kein Huegel. Aufgrund der Hitze und Schwuele war es dann doch ganz schoen anstrengend, aber der Ausblick runter auf Nkawkaw hat sich echt gelohnt.



Und vor allem auch die abertausenden Schmetterlinge in allen moeglichen Farben und die anderen Insekten die auf dem Weg so rumgeflogen und rumgeflaeucht sind waren super interessant.































Tja und sonst so? Ich freu mich immer mehr darauf dass mich meine Mama Anfang Januar besuchen kommt und bis dahin leb ich mich in meiner Ersatzfamilie immer mehr ein. Auch wenn es so etwas wie Familienleben das man von uns daheim gewohnt ist hier so nicht gibt... Man setzt sich nicht abends gemuetlich zusammen und ratscht ueber den Tag, spielt Spiele oder macht aehnliches - das Familienleben laueft eher nebenher, aber wichtig ist Familie auf alle Faelle!!! Muss halt jeder immer mithelfen, selbst die Kleinen haben ihre Aufgaben und muessen Hof kehren etc. Neben der 'Kernfamilie' gibt es eine riessige Verwantschaft - und irgendwie ist immer fast jeder die Schwester, der Bruder, die Mutter oder so. Also wer mit wem wie wirklich verwandt ist, kann man oft nur sehr sehr schwer herausbekommen;-) Bei uns im Haus ist es dann noch so, dass meine Gastmutter ja einen kleinen Shop neben dem Haus hat. Da muessen natuerlich auch immer alle mithelfen und ich helf ihr auch immer, irgendwelche Sachen in Tueten zu verpacken die sie dann verkauft. Z.B. Erdnuesse verpacken oder stampfen die sie dann verkauft, Sojamilchvanilleeis kochen (ja - das kann ich jetzt auch schon!) und dann verpacken oder noch so unzaehlige Sachen.
Leider gibt es auch Familienmitglieder denen koennte ich regelmaessig echt den Hals umdrehen! Es handelt sich hierbei um die wehrten Huehner und Haehne! Sorry Tobi - aber mein neuer Erzfeind heisst eindeutig Hahn und Huhn!! Wenn man Nachts um 3 Uhr von dem rumgekraehe aufgeweckt wird und dass dann die ganze Nacht so durchgeht, dann kann man echt Agressionen bekommen -Ohropax helfen zum Glueck ein bisschen weiter, aber es nervt trotzem'tierisch'!
Und das man im Hof aufpassen muss, dass man nicht in die naechste Huehnerkacke steigt macht das ganze nicht gerade besser ;-)
Mittlerweile haben wir auch hier schon mal gebacken! (Das Bild entstand bei Charlotte im Haus - sooo luxurioes leb ich nicht... Geschweige denn haben wir eine RICHTIGE Kuechenmaschine ;-)
Meine Volunteergastschwester feierte ihren 20. Geburststag (lustigerweisse genau am gleichen Tag als unsere Gastmutter ihren 51. Geburststag feierte)
<-- die beiden Geburtstagskinder
Aus diesem Anlass wurde fleissig gebacken - Bananeschokomuffins und ein Obruni-Obebini (Weisse-Schwarze)-Kuchen...
War ein ganz schoener Akt bis wir alle Zutatenzusammen hatten, aber super lustig!!! Und geschmeckt hat's auch allen :-)
Und die Geburtstagsparty am Abend war auch richtig lustig, lang, feuchtfroehlich und musikreich!
Kochen kann ich hier leider nicht wirklich oft, weil sich meine Gastmutterda nicht so gerne reinpfuschen laesst. Aber ich darf ihr mittlerweile auch schon helfen und mal Kontombre maschen oder Zwiebeln schneiden - ich glaub sie meint, ich koennte das nicht ganz so gut *gg*


Kindergartenmaessig haben wir jetzt mal unser "Unser Klassenzimmer soll schoener werden"-Projekt gestartet - mal schaun was die Malerfarbe, Pinselusw. kosten und dann gehts auf ans streichen!!!
Daneben haben wir noch vor, eine Schaukel und vielleicht ein Karusell oder eine Rutsche zu bauen oder bauen zu lassen (auf dem Gelaende desWaisenhauses bzw. des Kindergartens gibt es gar nichts Spielmaessiges), aber dazu muessen wir zu gegebener Zeit noch mal einen Spendenaufruf starten,denn alleine mit unseren Mitteln koennen wir das nicht stemmen... Wir werdenuns jetzt mal schlau machen was das so kosten wuerde und dann mal weiterschaun...












unsere Kinder 'ganz fleissig' beim lernen oder sich konzentrieren... Laeuft eigentlich ganz gut im Moment, obwohls doch ganz schoen anstrengend ist!
Vor allem sind in den letzten Wochen einige neue Kinder dazugekommen, die aber entweder noch gar nix koennen oder einfach viel zu klein sind um ueberhaupt zu verstehen was Buchstaben oder Zahlen sind. Aber wir kaempfen uns irgendwie durch!!!

























Kwasi bei seinem Lunch und der Versuch von Grace sich selbst zu zeichnen...
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Kurze Aenderungsdurchsage zum Schluss! Mein Papa hat mich gestern darauf aufmerksam gemacht, dass in meiner Adressangabe bei der Ortsangabe zwei Buchstaben vertauscht sind... Also hier noch mal die RICHTIGE Adresse, fuer alle die mir eine Freude bereiten wollen und mir mal was schicken:
Maria Reichardt
c\o Charles Gyamfi
Nkawkaw Anglican Primary School
P.O. Box 84
Nkawkaw
GHANA
Das war's wieder mal von mir - hoffe euch gehts allen gut - schick euch ganz ganz heisse Gruesse aus Ghana - die Trockenzeit hat endgueltig begonnen und ich schwitz mich hier gut ab ;-)

Montag, 10. November 2008

Hey meine Lieben daheim...
Eigentlich haette ich gaaaanz viel zu berichten und ich hab auch schon einige Fotos zusammengestellt (komprimiert etc.), aber irgendwie funktioniert mein USB-Stick zur Zeit nicht!
Aber ich hoffe, dass ich dieses Problem irgendwie loesen kann, so dass in der naechsten Zeit wieder ein paar Zeilen inklusive Fotos von mir hier erscheinen!
Eins kann ich trotzdem auf alle Faelle sagen: Zur Zeit geht es mir sehr sehr gut hier, ich bin irgendwie immer unterwegs oder geniess die freien Zeiten die ich habe oder die Arbeit im Kindergarten. Auch wenn's dort nach wie vor anstrengend ist, aber wir sind grad fleissig am planen fuer ein Malerprojekt (das Klassenzimmer muss endlich mal schoener werden und ein bisschen kindgerechter aussehen...) - mal schaun wie das funktionieren wird!
Freu mich ueber Nachrichten von daheim und von mir gibts auch bald wieder mehr!!!