Donnerstag, 25. September 2008

Wieder mal im Internet... Und diesmal mit "meiner" Postadresse im Gepaeck! Also - wer Lust hat mir auch mal einen Brief zu schreiben!? Ich freu mich tierisch!!! (und immer "per airmail" auf den Briefumschlag schreiben!)

Maria Reichardt
c\o Charles Gyamfi
Nkawkaw Anglican Primary School
P.O. Box 84
Nkwakaw
Ghana


So - jetzt aber zu meiner Arbeit. Meine urspruengliche Idee, hier in einem Waisenhaus zu arbeiten hat leider nicht ganz so geklappt. Ich arbeite jetzt zwar im Waisenhaus, aber dort im Kindergarten. Das heisst meine Volunteerkollegin Charlotte und ich muessen ca. 15 - 20 Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren unterrichten (drei davon sind aus dem Waisenhaus, der Rest ausm Dorf). Hier herrscht das Englische Schulsystem, dass heisst, das bereits im Kindergarten Unterricht stattfindet.

Und da kommen wir schon zu den Schwierigkeiten. Kinder in diesem Alter sprechen halt leider noch kein Englisch und wir nur sehr sehr begrenzt Twi... Doch das wuerd schon noch irgendwie gehen.

Ein viel groesseres Problem ist, dass es hier in Ghana (oder wahrscheinlich noch in vielen Teilen Afrikas) die Pruegelstrafe an der Tagesordnung steht! Und (als deutsche Paedagogin) tut es einem in der Seele weh, wenn ein dreijaehrigers Kind mit dem Stock geschlagen wird, weil es nicht ruhig auf der Bank sitzen bleibt. Zudem ist in unserer Klasse eine "Lehrerin", die absolut keine Ahnung von Paedagogik oder unterrichten hat und uns das Leben ziemlich schwer macht! Trotzdem haben wir ihr gesagt, dass wir auf keinen Fall wollen, dass in unserer Gegenwart die Kinder geschlagen werden. Sie hat uns daraufhin ausgelacht, aber schlaegt jetzt wenigstens nicht mehr wirklich zu!
Ein weiteres sehr grosses Problem an der ganzen Schuldidaktik hier ist, dass die Kinder fast nur zum stupiden Auswendiglernen gebracht wird. Sogar unsere Kinder koennen das ganze Alphabeth, alle Zahlen bis 30 und die von 0-10 sogar buchstabieren, alle moeglichen und unmoeglichen Reime runterrattern, aber zeigt man ihnen ein einfaches A oder ein B haben sie keine Ahnung was das ist. So kommt es, dass wir eigentlich bei null anfangen muessen und den Kinder alles neu beibringen muessen, wobei uns ihr "Wissen" sehr im Weg steht. Und unsere Methoden sind die Kleinen natuerlich ueberhaupt nicht gewoehnt. Und da wir zudem nicht schlagen waren die letzten Tage gepraegt von rumgezerre, rumgeschreie, rumgelaufe, austesten und absoluter Ahnungslosigkeit auf BEIDEN Seiten!
Wir unterrichten von 9 Uhr bis 12 Uhr, sind danach aber so richtig erledigt. Doch wir werden uns durchkaempfen, aushalten und hoffen, dass die Kinder mit der Zeit sich an unsere Methoden gewoehnen und wir ihnen dadurch auch ein bisschen mehr beibrigen koennen!



Zahlen mal anders - vielleicht klappts ja u.a. auf diese Moeglichkeit, dass die Zahlen auch wirklich im Kopf ankommen?!



Schreibversuche (Papier und Stifte gibt's eigentlich nicht fuer die Kinder - aber mit irgendwas muessen sie ja schreiben lernen - haben wir jetzt mal gekauft um wenigstens ein bisschen was machen zu koennen...)







"Fruehstueck" im Kindergarten - da gibts halt dann um halb 11 schon Reis mit Haehnchen - und das ganze natuerlich mit den Fingern ;-)

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die suesse Enkeltochter meiner Mama - Mamea! So werden die Kinder in Ghana gewaschen!

Donnerstag, 18. September 2008

Erste Fotographische Eindruecke

Hab eine neue Handynummer - die alte ging nicht mehr...: 00233243157277

Freu mich ueber Anrufe und SMS ;-)



Ich arbeite jetzt uebrigens doch nicht im Waisenhaus - also nicht direkt so wie ich das meinte... Bin zusammen mit einer anderen Deutschen (Charlotte) im Kindergarten vom Waisenhaus und unterrichte dort - was die ersten drei Tage nicht grad einfach war! Kleine Kinder die sich kaum konzentrieren koennen, eigentlich nur runterrattern gelernt haben und nicht wirklich wissen was dahintersteckt usw. Naja, mal schaun was wir das so machen koennen.



Aber hier nur ein paar erste Eindruecke aus Ghana:












unsere "Dusche"




















Waesche wird mit der Hand gewaschen... Da bekommt man richtig viel Muckis, aber auch offene Finger von... ;-)



























Der Innenhof des Hauses meiner Familie...






















...mein kleines Reich...
























Nkwatia



























Kinder vor unserem Haus. Dieses Spielzeug, mit dem sie immer durch die Strassen heizen haben sie sich selbst gebaut




























Ich beim Fufustampfen mit meiner Ghanamama Esther.


Fufu ist DAS Nationalgericht in Ghana und schmeckt eigentlich richtig lecker (ist aus Casava and Plantain (Kochbanane) und wird mit allen Arten von scharfen Suppen gegessen (und natuerlich mit der Hand!)!














Ein kleiner Suesser Fratz im Kindergarten

Montag, 15. September 2008

Zwischen Ankommen, Eingewoehnen und Heimweh

Erste Nachrichten aus Nkwatia/Ghana:

Seit fast einer Woche bin ich jetzt hier in Ghana und langsam gewoehn ich mich hier auch ein und ich fange an das Ghanaische Leben zu geniessen und zu verstehen!
Die ersten Tage hier waren nicht ganz sooo leicht fuer mich und ich muss zugeben dass mich ab und zu doch das Heimweh eingeholt hat...
Aber mittlerweile wird es immer besser :-)
Zum Glueck habe ich einige Volunteerkolleginnen hier mit denen ich viel unternehme oder wenn es nix zu tun gibt, bei denen ich rumhaenge!

Wie schaut mein Leben hier aus?
Die ersten beiden Tage war ich in der Hauptstadt in Accra - hat mich voellig ueberfordert - laut, durcheinander, heiss und fuer europaere voellig chaotisch. Am Donnerstag bin ich dann mit dem Bus nach Nkawkaw (sprich: Nkoko) gefahren von wo ich abgeholt und in mein Dorf Nkwatia gebracht wurde. Dort lebe ich jetzt in einem Haus zusammen mit meiner Ghanamama Esther und ihrer Tochter (am Wochenende zusaetzlich noch mit den anderen zwei toechtern), ihrer Enkeltochter und dem "Boy". Ich selbst habe ein Zimmer fuer mich, Kueche gibt's nicht - gekocht wird im Hof auf einer Feuerstelle, als Dusche muss ich mir einen Eimer Wasser holen und das Klo ist ein Plumpsklo - aber ich muss sagen man gewoehnt sich an alles und mittlerweile seh ich das alles gar nicht mehr so tragisch! Wettgemacht werden diese Umstaende hauptsaechlich durch die herzlichkeit meiner Ghanamutter und aller anderen!!!
An's Essen muss ich mich erst noch gewoehnen (mein Magen protestiert ab und zu :-), aber gegessen wird mit den Haenden (besser gesagt nur mit der rechten) was ich einfach toll finde *gg*
Am Samstag waren wir dann den ganzen Tag unterwegs zu einer Beerdigung, bei der gesungen, getanzt, gegessen und viel rumgesessen wird! Auf alle Faelle sehr sehr anders als bei uns, aber ich finde gut und war echt begeistert!!
Wenn ich nicht gerade unterwegs bin, dann bin ich irgendwo auf einer Geburtstagsfeier oder aehnlichem eingeladen - gefeiert wird hier irgendwie immer irgendwas... Oder es ist Kirche die dann vier Stunden dauert :-)

Morgen beginne ich dann meine Arbeit im Waisenhaus worauf ich schon sehr sehr gespannt bin!!! Freu mich aber echt schon drauf!
Als Weisse f aellt mir hier natuerlich immer auf und wenn man ueber die Strasse geht hoert man immer (v.a. von den Kindern) - Obruni! Obruni! - was aber lieb gemeint ist und einfach nett ist! Alle sind interessiert was man macht, woher man kommt und freuen sich tierisch wenn man ein paar Woerter Twi spricht (mehr als Danke, Hallo usw. kann ich aber noch nicht ;-).


Ich habe mittlerweile auch ein Handy (grad spinnts nur, ich hoffe das gibt sich) wo ihr mich anrufen koennt (mit Billigvorwahl ausm Deutschen Festnetz nicht teuer - z.B.: 010017) oder mir eine SMS schicken koennt - ich freu mich unbaendig ueber Nachrichten aus der Heimat!!!